Spielberg-Österreich. In Erinnerung an Österreichs einzigen Motorrad-Weltmeister Rupert Hollaus rief Wolfgang Stropek, damals noch am Salzburgring, ein Oldtimer-Event ins Leben, das jetzt seit vielen Jahren in der Steiermark ausgetragen wird. Im Laufe der Zeit hat sich das Format aber deutlich geändert, und so gingen Ende Juli am Red Bull Ring in den verschiedensten Klassen Piloten von historischen Vor- und Nachkriegsmaschinen ebenso an den Start, wie solche die einen Youngtimer oder modernes PS-starkes Material aus der Kategorie Supersportler oder Superbike über den Kurs scheuchten. Die über 400 Teilnehmer aus 11 Nationen schätzen die in die steierischen Berge eingebettete und recht anspruchsvolle Strecke, auf der wenige Wochen später auch die Moto-GP zu Gast sein wird. Ehrengast war in diesem Jahr Carlos Lavado, zweifacher 250ccm-Weltmeister, der wie damals seine Yamaha im gelben HB-Design mehrmals bei der Parade einsetzte. Ihn begleitete der Schweizer Bruno Kneubühler (Honda RC 162 Replica), und Organisator Stropek schwang sich in den Sattel seiner Seeley-Matchless. TT-Fahrer Horst Saiger präsentierte eine Paton 500 und fuhr mit einer Kawasaki ZRX-750 den Sieg in seiner Klasse ein. Eigentlich ist die Eis-Speedway-Piste sein Metier, doch bewies Franky Zorn mit seiner Yamaha RD 350 YPVS seine schnelle Performance und gewann zum fünften Mal bei den Bikes bis 400ccm. Viele ehemaligen Seitenwagen-Teams haben mit ihren in der WM und IDM nicht mehr einsetzbaren 1000ern bei der Sidecar-Trophy eine neue Heimat gefunden. Gemeinsam mit den 600ccm Sidecars, darunter auch Kurzgespanne wie das von Michael Grabmüller, traten sie in getrennten Wertungen an. Gaststarter wie die Sohn-Vater-Kombination Peugeot oder Patrick Werkstetter sorgten für ein eindrucksvolles Starterfeld. Das galt auch für die historischen Seitenwagen, einem Spiegelbild der Entwicklung in dieser Motorsportart. Neu im Programm am Samstagabend dann der 50ccm Grand Prix, bei dem man mit Mopeds der Marken Puch, KTM und Vespa antreten konnte. Da strömten die Zuschauer und Aktive an die Strecke und feuerten die Fahrer und Fahrerinnen an. Darunter eine junge Dame, der die ehemalige Dainese-Kombi der Mama wie angegossen passte, wobei andere eher die kurze traditionelle Lederhose bevorzugten.
Leider war der Auftakt am Samstagmorgen total verregnet, was dem Zustrom an Zuschauern etwas Abbruch tat und dem Veranstaltungsteam durch die dadurch fehlenden Eintrittsgelder neben der gestiegenen Miete sicherlich Sorgenfalten auf die Stirn trieb.
Infos: www.igfc.at
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