Moto-GL-Kaleidoskop Beobachtungen und Notizen aus dem Fahrerlager und von der Strecke |
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„Heiße Luft“ in Metz (2017) | ![]() |
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Das Fahrerlager hat in den vergangenen Jahren eine zunehmende Aufhübschung erlebt. Dazu gehört, dass die zentrale Innen-Fläche zunehmend ergrünt ist. Die sanitären Anlagen wurden um eine ganze Batterie von Dixie-Häuschen ergänzt – sehr erfreulich; gleichwohl sollten einmal die Eigner/Versorger überlegen, wie diese Klos deutlich aufgebessert werden könnten dadurch, dass über den Haufen der Exkremente eine Art Zwischenwand eingebaut werden könnte. Na ja, kommt vielleicht einmal. Überaus angenehm auch die mittige Wasser-Station mit vielen Anschlüssen, an denen man sich waschen oder das Geschirr spülen konnte. Die Einfahrt ins Fahrerlager war laut Nennungsbestätigung ab 16 Uhr möglich. Wer früher kam, musste 10 Euro entrichten. Auf Grund der sprachlichen Unterschiede zwischen dem „Controlleur“ an der Pforte und den Ankömmlingen war nicht immer zweifelsfrei festzustellen, wofür dieser Betrag fällig war, doch schließlich stellte sich heraus, dass dieser für die vorzeitige Nutzung der gesamten Infrastruktur zu entrichten war. Also: Wer durch frühzeitiges Ankommen einen besonderen oder besseren oder einfach „gewünschten“ Standplatz beziehen wollte, musste dafür zusätzlich einen Preis entrichten. Unter rein marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten lässt sich das vertreten – aber soll das ein Modell auch für andere Strecken sein? Die kulinarische Versorgung durch den Kiosk vor Ort war nach dem umfassenden Angebot im Festzelt von Schleiz natürlich ein Schock – und für Frankreich schlicht ungewohnt. Das Fleisch in den „American Burgers“ schmeckte richtig nach nichts; zudem war die Schlange der Anstehenden fast immer um die zwanzig Minuten lang. Generell: Der zeitliche Ablauf konnte *ohne jede Lautsprecher-Anlage* trotz einiger unfall-bedingter Verzögerungen störungsfrei über die Runden gebracht werden; die Mittagsruhen am Samstag und Sonntag wurden korrekt eingehalten und sie verliehen der Veranstaltung eine gewisse Unaufgeregtheit. Zeitnahme-Kuriositäten: In einer Klasse geschah es, dass ein Fahrer im Pflicht-Training mehrere Runden – sagen wir – um die 2:04 min gefahren war, aber die letzte dann um 1:38, was ihm die Pole eingebracht hatte. Ein derartiger Sprung ist natürlich gewaltig und kaum vorstellbar. Konkret erklärte er sich daraus, dass zur Vermeidung einer Kollision mit einem Konkurrenten die Piste kurzzeitig verlassen werden musste, woraus sich eine Abkürzung mit entsprechend schnellerer Zeit ergab. Ein Protest, so wissen wir, gegen die Zeitnahme ist unzulässig (und wäre im vorliegenden Fall schon deshalb abwegig gewesen, weil für die Pole vielleicht schon die 2:04-Zeiten gereicht hätten). Aber darum geht es nicht, sondern es geht darum, ob nicht ein gewisser Raum für Plausibilitäts-Prüfungen für Ausreißer-Werte eingeräumt werden sollte. Daran schließt sich ein anderer Fall an: In einer anderen Klasse wurde ein Fahrer am Vorstart als Erster rausgelassen, versehentlich, denn unmittelbar danach stellte sich heraus, dass noch der Lumpen-Sammler auf der Strecke war. Also Order an den Strecken-Posten: “Rote Flagge für diesen Fahrer, anhalten!“ Erst als später das *gesamte* Feld dann an ihm vorbei gebraust war, durfte er ebenfalls in das Geschehen eingreifen. Freilich kam es dann in der angesagten Eile zu einem Sturz; mit Hilfe der Strecken-Posten wurden Fahrer und Maschine ins Fahrerlager geleitet; dort Zurechtbiegen einiger verbogener Extremitäten unter den Augen von und im Disput mit der Technischen Abnahme und zurück auf die Strecke, es war die letzte Runde, deshalb *kein* DNF, zwar mit einem riesigen Packen von Differenzzeit-Punkten (denn die Uhr war ja weiter gelaufen) und Letzter, aber in der Wertung, und angesichts von etwa nur einem knappen Dutzend von Mitbewerbern mit Punkten für die Meisterschaft – eine kuriose Begebenheit deshalb, weil ja einige Runden „zwischendrin“ fehlten, die üblicherweise zur Ermittlung der Differenzzeit-Werte relativ zur Referenz-Runde erforderlich sind. Zu den National-Hymnen: Hier soll nicht erneut darüber räsoniert werden, ob unsere Veranstaltungen das Abspielen der Hymnen erlauben, nahelegen oder gar gebieten. In Metz wurden jeweils vorab für die Erstplatzierten aus der Schweiz und aus Deutschland die beiden National-Hymnen aufgelegt. Als dann aber schweizerische Fahrer in den Läufen des VFV erste Plätze belegten, wurde deren Hymne erneut abgespielt – das war für viele unverständlich, zumal streng genommen das dann auch für deutsche Erst-Platzierte hätten gelten müssen. Na ja, alles halb so schlimm, wie ja auch die Bekleidung von einigen der Geehrten diskussionswürdig gewesen sein mag.. |
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Text: Amelang; Fotos: Leger (Roland: wie immer Herzlichen Dank!), Amelang | |||
Weitere Fotos aus Metz in der "Galerie" |
- Details
- Geschrieben von: Manfred Amelang
- Kategorie: Moto-GL-Kaleidoskop
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